Siegling Postcard 4
- Cite this page as
- "Siegling Postcard 4". In A Comprehensive Edition of Tocharian Manuscripts (CEToM). Created and maintained by Melanie Malzahn, Martin Braun, Hannes A. Fellner, and Bernhard Koller. https://cetom.univie.ac.at/?sgl_postcard_4 (accessed 27 Apr. 2025).
- Type
- postcard
- Script
- handwritten
- Author
- Emil Sieg
- Recipient
- Wilhelm Siegling
- Place
- Kiel
- Date
- 1914-06-05
- Transcription by
- Bernhard Koller, Anna June Pagé
Summary
Sieg discusses the words pälkäṣ, säṃ, sāt, and kuraś and a number of passages in which they are attested.
Images
Images provided by Prof. Dr. Thomas Oberlies and Pratik Rumde from the Seminar für Indologie und Tibetologie of the Georg-August-Universität Göttingen.
Transcription
b13Herrn Dr. W. Siegling
b14Berlin - Friedenau
b15Offenbacherstr. 5
a1Kiel 5/6. 14
a2Lieber Siegling, ich bin eben bei einer Unter¬
a3suchung des Wortes palkaṣ. Es zeigt sich, dass
a4dasselbe immer nur bedeutet „sieht schön aus,
a5prangt u. dergl. = śobhate. Andererseits bedeutet
a6saṃ wie es scheint „ allein“. Ich möchte also auf
einzig, ein
a7alle Fälle empfehlen 5a3 nur palkas̝ ·aṃ setzen
a8zu lassen (= palkas̝ (sa)ṃ). M. E. dürfte die ganze
a9Stelle so zu übersetzen sein: Es ist freilich ein
nämlich
a10Mensch mit Schönheit versehen gut anzusehen.
a11Ist ihm der Verstand eben nicht, so sieht er nur schön
a12aus. die Schönheit e. Puppe oder eines
Es ist einzig
a13Gemäldes, sie kann Liebe hervorrufen, aber wirkl.,
a14Erfolg (abhyudaya) kann sie nicht bewirken.“
a15So wird beispielsweise auch 17b5 zu übersetzen
a16sein: so sieht der Verstand ohne Puṇya (pka
a17für pka(nt\) nicht schön aus, oder vielmehr zu¬
a18sammen sind sie besonders sehenswert (l. syakk
a19at pat nu s). Für saṃ vgl. bes. 68.21a2 (291) we
a20taṣ siṃhe ptāñkte kapśiññāñ saṃ pācar mācar
a21ṣi wci ... yetus waśirṣim prākroneyo prākri
a22„Folgendes 2, o Siṃha, sind die Körper des Buddha:
a23der eine von Vater u Mutter, der 2te (wci) (mit den 32
a24lakṣana) geziert, fest von der Festigkeit des Diamanten.“
b1Bei der Gelegenheit noch gleich: sāt be¬
b2deutet „warm“. s. 80.16b2 (257) wu ñäkciñi wraṣiñi
b3molka(ñ epre)ras̝\ klār\ sas sāt wät nu kuraśä
b4„2 himml. Wasserströme fielen vom Himmel herab, der
b5eine warm, der andere dagegen kalt.“ Zu kuraśä vgl.
b6krośśe etc. sāt wär 20a2 etc. heisst also ein¬
b7fach „warmes Wasser“.
b8Mit herzlichen Grüssen
b9Eile.
b10Ihr E. Sieg
b1112b2 am Schluss besser tā(k\) st. tā(s̝\)!
b12„er war anzusehen.“